Multi-Carrier-Versandsoftware
Oft wird beim Thema Versandprozesse über die reine Druckgeschwindigkeit diskutiert. Doch die Frage, wie schnell ein Label erzeugt und ausgegeben wird, greift zu kurz. Entscheidend ist, an welcher Stelle im Prozess Geschwindigkeit tatsächlich einen Unterschied macht – und wo Flexibilität der wichtigere Faktor ist.
Die Performance beim Labeldruck hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:
Absolute Spitzenwerte lassen sich erzielen, wenn Label-Layouts direkt im Druckerspeicher abgelegt werden und nur variable Daten übertragen werden. Das ist sehr schnell, bedeutet aber auch hohe Abhängigkeit: Jede Layoutänderung oder ein Carrier-Wechsel wird sofort zum aufwendigen Projekt.
Ein moderner Ansatz setzt auf die vollständige Labelgenerierung in der Cloud. Alle Layouts werden zentral gepflegt und in nativer Druckersprache zurückgegeben. Das sorgt für eine hohe Druckgeschwindigkeit – und gleichzeitig für maximale Flexibilität. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass nicht das System selbst „druckt“, sondern das WMS oder ERP die Labels ausgibt.
In Hochvolumen-Umgebungen sind automatisierte Labelapplizierer üblich. Hier stellt sich die entscheidende Frage:
Wie viel Zeit bleibt zwischen Waage und Applizierer – und wie schnell läuft die Fördertechnik? Da das Gewicht meist die letzte Information im Versandprozess ist, muss es rechtzeitig für die Labelgenerierung vorliegen.
Ein bewährter Tipp ist es, fertig generierte Labels in einem Ringspeicher des Applizierers zwischenzuspeichern. So wird der Drucker direkt aus dem Speicher versorgt, und selbst kurze Netzwerkunterbrechungen stellen kein Problem dar.
Mit einer durchdachten Prozess- und Anlagenplanung spielt die reine Geschwindigkeit der Labelgenerierung oft nur eine Nebenrolle. Die zentrale Frage sollte daher lauten:
„Wie gut passt das System zu meinen Prozessen?“ – und nicht „Wie schnell druckt es?“.