Auch
wenn fast 75 % der Unternehmen ihre Zollanmeldung ausschließlich oder
überwiegend direkt mit dem Zoll abwickeln, bleiben Zollagenten auch in der
digitalen Zollwelt von morgen ein wichtiger Stakeholder. Das ergibt sich aus
der Global Trade Management Studie 2018, die gemeinsam von AEB und der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart erstellt wurde. Immerhin knapp 20 % der
Befragten arbeiten in der Zollabwicklung überwiegend mit Customs Brokern
zusammen, 7 % haben ihren Zollbereich komplett an Dienstleister fremdvergeben.
Außerdem gab jeder zweite Befragte an, dass in seinem Unternehmen ein kleinerer
Teil der Zollabwicklung an Customs Broker vergeben wird. Nur 24,5 % der
Unternehmen verzichten komplett auf die Hilfe eines Zollagenten.
Wichtigster
Grund für das Outsourcing sind fehlende interne Ressourcen
Die
Top-Gründe für die Zusammenarbeit mit Customs Brokern sind fehlende interne
Ressourcen (47 %), eine schnellere Abwicklung (33,7 %), fehlendes Know-how im
eigenen Unternehmen (26,5 %), geringere Kosten (24,1 %), höhere Rechtssicherheit
(18,1 %) und die Erfordernis der Zusammenarbeit mit lokalen Customs Brokern in
bestimmten Zielmärkten (16,9 %). Die meisten Unternehmen (66,6 %) arbeiten mit
Spediteuren mit Zollabwicklungsservice zusammen, 37,8 % haben spezialisierte
Zollagenten als Dienstleister unter Vertrag (Mehrfachangaben waren möglich).
Nur ein
Viertel verfügt über IT-Integration mit den Zollagenten
In
den meisten Unternehmen hat sich die Zusammenarbeit mit den Customs Brokern
offenbar bewährt. 35,8 % sind sehr zufrieden mit ihren Zolldienstleistern, 53,1
% sind „eher zufrieden“ und nur 8,6 % „eher unzufrieden“ und 2,5 % „sehr
unzufrieden“. Im Detail gibt es in der Zusammenarbeit
zwischen Unternehmen und Customs Brokern jedoch einige Herausforderungen: 63
% der Unternehmen kommunizieren mit ihren Zollagenten überwiegend per
Telefon und E-Mail – für die Übermittlung von relevanten Daten ein eher
ineffizientes Verfahren. Nur 25,9 % haben eine IT-Integration mit den
Zollagenten umgesetzt.
Die
mangelnde IT-Integration empfinden mehr als 60 % der Befragten als eine
der größten Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit den Zolldienstleistern.
Auch die häufige Nennung der digitalen Archivierung (41 %) und fehlenden
Real-Time-Daten (37 %) als Problembereich deutet darauf hin, dass den
Unternehmen die Schwächen in der Kommunikation mit den Dienstleistern absolut
bewusst sind. Schwierigkeiten machen außerdem die Koordination
unterschiedlicher Dienstleistungspartner (49 %) und der hohe Aufwand im Fall
eines Dienstleisterwechsels (43 %).
27 %
überprüfen die Performance ihrer Customs Broker nicht
Die
schwach ausgebildete Dienstleisterintegration macht es für die Unternehmen
schwer, die Performance ihrer Customs Broker zu kontrollieren. Auch das macht
sich in der Umfrage bemerkbar. Gerade mal 43 % der Befragten prüfen ihre
Dienstleister mit Audits und Stichprobenkontrollen, nur 37 % fragen
Zertifizierungen ab. Zielvorgaben und KPIs vereinbart nur jedes fünfte Unternehmen
mit seinem Dienstleister. 27 % überprüfen die Leistung ihrer Zolldienstleister
überhaupt nicht. In Kombination mit der relativ hohen Zahl der Unternehmen die
fehlendes eigenes Know-how oder Ressourcenmangel als wesentlichen Grund für das
Outsourcing angaben, ergibt sich hier für die Auftraggeber ein nicht
unerhebliches Risiko.
Kostenloser
Download der Studie
Die
vollständige GTM-Studie 2018 können Sie hier kostenlos downloaden.
Bessere
Integration mit AEB-Lösung Broker Integration
AEB bietet für die Integration von Zolldienstleistern
die Software Broker Integration an. Durch diese Lösung lässt sich der Datentransfer
zwischen Unternehmens und Customs Broker weitgehend automatisieren. Zusätzlicher
Aufwand beim Zollagenten für die manuelle Erfassung von Daten wird verringert,
wodurch sich attraktivere Dienstleistungspreise verhandeln lassen. Gleichzeitig
sinkt die Fehlerhäufigkeit, durch Rückintegration werden die Arbeitsergebnisse
des Zollagenten für seinen Kunden transparent.