Formal folgt das Projekt dem Greenfield-Ansatz. In der Realität wird aber bewusst pragmatisch gehandelt.
„Streng genommen folgen wir nicht vollständig dem Greenfield-Ansatz, weil wir Stammdaten mitnehmen. Customizing oder ABAP-Transporte lassen sich aber nicht übernehmen“, erklärt Bennicke. Bei der Stammdatenübernahme setzt er allerdings auf gezielte Selektion: Zwar werden tausende Datensätze übertragen – aber nur, was wirklich gebraucht wird.
Dabei werden wichtige Prozesse für Zoll, Exportkontrolle und Logistik mit den Business Services in der AEB Cloud realisiert. Diese waren im alten ECC-System zwar bereits integriert, enthielten jedoch individuelle, teils in ABAP programmierte Erweiterungen. Da solche Anpassungen in der Public Cloud nicht übernommen werden können, werden diese Prozesse nun konsequent nach den SAP-Vorgaben für Clean-Core neu realisiert. Dafür stellt AEB neue APIs bereit und klärt gemeinsam mit Swissbit, wie Daten und Prozesse standardkonform angebunden werden.
Auf technischer Ebene ist Bennicke von der Flexibilität der SAP Public Cloud positiv überrascht: „Dass sich die Public Cloud so weitreichend anpassen lässt, hätte ich zu Beginn nicht gedacht. Ich habe eigene Events, individuelle APIs und spezifische Erweiterungslogiken. Viele Anforderungen lassen sich flexibel abbilden, und ich bewege mich immer noch im Clean Core.“