Vier Meter hohe, blaue Säulen
bringen zurzeit Pkw-Fahrer bundesweit zum Abbremsen. Was zunächst als
farbenfrohe Variante zur Geschwindigkeitsmessung erscheint, ist tatsächlich die
Installation eines Mautsystems auf allen Bundesstrassen. Die Maut gilt nun für Lkw über 7,5 t oder
Lkw, die mit Transportanhängern über diese Gewichtsgrenze kommen. Laut DEKRA
werden bundesweit ca. 600 dieser Kontrollsäulen aufgebaut. Sie ergänzen das
bestehende Mautsystem.
Mit der Ausdehnung der Maut auf
alle Bundesstrassen verfolgt die Bundesregierung das Ziel, die Finanzierung der
Bundesfernstrassen zu verbessern. Sie will mit den zusätzlichen Mitteln eine moderne, sichere und leistungsstarke
Verkehrsinfrastruktur in Deutschland zu gewährleisten. Darum soll die
Nutzerfinanzierung konsequent vorangetrieben werden.
Mit der Erweiterung wächst das
Mautnetz ab dem 1. Juli 2018 auf rund 40.000 Kilometer Bundesstrassen.
Gegenwärtig sind insgesamt 15.000 Kilometer auf Autobahnen und bestimmten
Bundesstrassen gebührenpflichtig. Und damit ist jeweils nur eine Fahrtrichtung
beziffert. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband rechnet mit deutlichen
Mehrkosten für den Strassengüterverkehr. Bis zu 10 % könne der Anteil der
Mautkosten an den Gesamtkosten der Transporte zukünftig liegen, abhängig von
den gefahrenen Touren und eingesetzten Fahrzeugen.
Mautsätze
online berechnen
Unser Tipp: Die IHK Darmstadt
stellt Unternehmen einen Rechner für die Mautsätze zur Verfügung, der
übersichtlich die Kosten pro Kilometer ausweist. Tragen Sie die
Schadstoffklasse und die Achsenanzahl Ihres Fahrzeugs ein. Dann werden die
Gesamtkosten ausgewiesen, aufgeschlüsselt nach den Mautsätzen für
Umweltbelastung und Infrastrukturbelastung.
Sollten betroffene Unternehmen
bereits On-Board-Units (OBU) fest in den Fahrzeugen installiert haben, werden
diese via Mobilfunk aktualisiert und müssen nicht umgerüstet werden. Die
Erweiterung verursacht keine Mehrkosten. Unternehmen, die nur gelegentlich
Fahrten über das mautpflichtige Streckennetz planen, können ihre Strecken
online unterwegs einbuchen. Seit Februar 2018 stellt TollCollect
dazu Apps für Smartphones und Tablets zur Verfügung.
Und auch das Jahr 2019 wirft
bereits seine Schatten voraus: Schon zu Beginn des kommenden Jahres ist erneut
mit geänderten Mautsätzen zu rechnen.
VR-Index: Generell steigende Frachtpreise
Zusätzlich zu den steigenden Kosten durch die
Maut-Ausweitung, berichtet der VR-Index des Logistikmagazins Verkehrsrundschau
über einen generellen Anstieg der Frachtraten. Im ersten Quartal 2018 seien die
Transportpreise im Strassengüterverkehr um 0,93 % gegenüber dem zweiten Quartal
2017 gestiegen. Erfahrungsgemäss ist das erste Quartal das schwächste aller
Quartale eines Jahres, da aufgrund der Witterung die Nachfrage geringer ist.
Somit ist davon auszugehen, dass die Frachtraten bis zur Ausweitung der Maut im
Juli noch deutlich steigen werden.
Um den Überblick im Frachtkosten-Dschungel zu behalten: Mit
der Softwarelösung Freight Cost Management von AEB können Sie Ihre Frachtkosten ganz einfach
kalkulieren, Rechnungsdifferenzen automatisch erkennen und informative
Statistiken für Ihr Frachtkostencontrolling generieren.