
Studie nennt Digitalisierung für Fachkräftemangel als Grund
Die Suche nach Fachpersonal im Supply-Chain-Management bleibt Thema in der Logistik-Branche. Eine DHL-Studie nennt Gründe und zeigt Wege für die Lösung auf.
Die Suche nach Fachpersonal im Supply-Chain-Management bleibt Thema in der Logistik-Branche. Eine DHL-Studie nennt Gründe und zeigt Wege für die Lösung auf.
Der Fachkräftemangel in der Logistik wird zunehmend grösser. Nach Schätzung des U.S. Bureau of Labor Statistics wird sich die Zahl der Arbeitsplätze in der Logistikindustrie von 2010 bis 2020 um 26 Prozent erhöhen. Dabei übersteigt die Nachfrage nach Supply-Chain-Fachkräften das Angebot um das Sechsfache, wie eine weltweite Untersuchung festgestellt hat. Einige Prognosen gehen von einer Ausweitung dieser Angebotslücke auf ein Verhältnis von 9:1 aus.
Die DHL-Studie „The Supply Chain Talent Shortage: From Gap to Crisis“, für die mehr als 350 Supply-Chain- und Logistikexperten aus fünf globalen Regionen befragt wurden, zeigt die wichtigsten aktuellen Herausforderungen der Nachwuchssicherung im Supply-Chain-Management und identifiziert Ansätze, mit denen sich Firmen im weltweiten Talente-Wettbewerb besser aufstellen können.
„Für die Unternehmen wird es immer schwieriger, Nachwuchskräfte zu finden, die über die nötigen Kompetenzen verfügen, um diese hochkomplexen Prozesse zu steuern. Das gilt insbesondere für die mittleren und höheren Führungsebenen. Marktteilnehmer, die dieses Problem nicht erfolgreich adressieren, riskieren ihre globale Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Lisa Harrington, Autorin der Studie und Präsidentin der lharrington group LLC.
Dabei hat die strategische Mitarbeitergewinnung wesentliche Auswirkungen auf das Ergebnis und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen: Einer aktuellen Untersuchung zufolge haben Unternehmen mit einem herausragenden Talent-Management ihren Umsatz und Ertrag 2,2 bzw. 1,5 Mal so schnell gesteigert wie Unternehmen, die in punkto Nachwuchsförderung unterdurchschnittlich abschneiden.
Doch Fachkräfte zu finden ist heutzutage eine echte Herausforderung. „Neue Technologien und grundlegende Veränderungen der Supply-Chain-Prozesse stellen heutige Fachkräfte vor neue Herausforderungen. Wer heute eine Karriere im Supply-Chain-Management anstrebt, muss andere und deutlich mehr Kompetenzen mitbringen als die Mehrheit der heutigen Beschäftigten bei ihrem Berufseinstieg“, sagt Harrington und spricht damit auch das Thema Digitalisierung an.
Doch wie können Unternehmen es schaffen, die Talentlücke zu schliessen? Die Studie zählt verschiedene Lösungsansätze auf:
Die Studie empfiehlt Unternehmen, als erstes die Entwicklung ihres bestehenden Talent-Pools in Angriff zu nehmen und Schulungen zu den sich wandelnden Anforderungen an die Beschäftigten durchzuführen. Als zweites sollten sie klare Karrierepfade aufzeigen, um Nachwuchskräfte im Unternehmen zu halten. Die Branche müsse falsche Vorstellungen von Supply-Chain-Berufen bekämpfen, indem Unternehmen auf technologische Entwicklungen und die Digitalisierung der Branche hinweisen, die gerade für jüngere Erwerbstätige attraktiv sind.