
LKW-Maut: Milliarden für den deutschen Bundeshaushalt
Die Erhöhung der LKW-Maut soll Deutschland von 2019 bis 2022 Mehreinnahmen von etwa 4,16 Mrd. EUR bescheren. Damit verteuern sich gleichwohl die Transportkosten.
Die Erhöhung der LKW-Maut soll Deutschland von 2019 bis 2022 Mehreinnahmen von etwa 4,16 Mrd. EUR bescheren. Damit verteuern sich gleichwohl die Transportkosten.
In den kommenden Wochen müssen sich Logistikleiter aus der verladenden Wirtschaft auf Mails und Telefonate von ihren Transportdienstleistern einstellen. Es geht um die Weitergabe der Erhöhung der Lkw-Maut, die der deutsche Bundestag am 18. Oktober mit den Stimmen der Regierungskoalition beschlossen hat. In dem „Fünften Gesetz zur Änderung des Bundesfernstrassenmautgesetzes“ werden jedoch nicht nur höhere Mautsätze festgeschrieben, sondern auch eine geänderte Mautstruktur sowie Ausnahmen von der Mautpflicht für bestimmte Fahrzeuge und Einsatzzwecke. Die Regelungen treten zum 1. Januar 2019 in Kraft.
Neu ist, dass sich die Mautsätze nicht mehr wie bisher aus zwei, sondern aus drei Teilmautsätzen berechnen. Zusätzlich zu den Teilmautsätzen für die Infrastrukturnutzung und die Luftverschmutzung fliesst erstmals ein Teilmautsatz für Lärmbelästigung in Höhe von 0,2 ct/km ein.
Für den Teilmautsatz „Infrastrukturnutzung“ ändert sich die Einteilung der Fahrzeugklassen für die Lkw-Maut. Bisher waren die Fahrzeuge gemäss der Anzahl der Achsen in vier verschiedene Mautklassen eingeordnet. Ab 2019 gibt es eine Einteilung nach Gewichtsklassen: Von 7,5 bis 12 t. zulässigem Gesamtgewicht, von 12 bis 18 t und von mehr als 18 t. Lediglich in der Klasse über 18 t wird zusätzlich die Achszahl als zusätzliches Differenzierungsmerkmal herangezogen. Es gibt hier die Kategorie bis zu drei Achsen und die Kategorie ab vier Achsen.
Der günstigste Satz der Lkw-Maut für ein Fahrzeug bis zu 12 t der Schadstoffklasse Euro 6 beträgt ab Januar 2019 9,3 ct/km. Der teuerste Mautsatz für ein Euro-0 oder Euro-1-Fahrzeug mit mehr als 18 t zulässigem Gesamtgewicht und vier Achsen liegt bei 26,1 ct/km. Nach Berechnungen des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) haben bei Fahrzeugen über 18 t zGG mit fünf oder mehr Achsen einen massiven Anstieg der Mautsätze um 38,5 % zur Folge. Diese Fahrzeugkategorie erbrachte im Jahr 2017 65 % der der gesamten Mautkilometerleistung. Für Fahrzeuge mit vier Achsen beläuft sich der Anstieg der Mautgebühren sogar auf 59,8 %.
Elektro-Lkw sowie mit Erdgas betriebene Lkw müssen bis 2020 keine Maut entrichten. Land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h kommen ebenfalls um die Maut herum.
Lkw-Mautsätze in Ct/km |
||||
Fahrzeug-kategorie |
7,5 t < 12 t zGG |
12 t ≤ 18 t zGG |
> 18 t zGG bis 3 Achsen |
> 18 t zGG ab 4 Achsen |
EURO 0, I |
16,7 |
20,2 |
24,7 |
26,1 |
EURO II |
15,6 |
19,1 |
23,6 |
25,0 |
EURO III |
14,6 |
18,1 |
22,6 |
24,0 |
EURO IV |
11,4 |
14,9 |
19,4 |
20,8 |
EURO V |
10,4 |
13,9 |
18,4 |
19,8 |
EURO VI |
9,3 |
12,8 |
17,3 |
18,7 |