Klassifizierung und Tarifierung
Wir fassen alles für Sie zusammen, was Sie rund um das Thema Zolltarifnummer wissen müssen:
1. Was sind die Unterschiede?
Die Bezeichnungen HS Code, Warennummer und Zolltarifnummer bezeichnen lediglich Bestandteile der gleichen Zahl. Der komplette Code ist aufgebaut wie ein immer genauer werdendes Inhaltsverzeichnis, bestehend aus Kapitel, Position, den Unterpositionen für Harmonisiertes System, Kombinierte Nomenklatur und TARIC und der Codenummer für nationale Zolltarife:
Beispiel für ein gedrucktes Buch mit ermäßigtem Steuersatz. Quelle: Zoll
2. Die passende Zolltarifnummer
Bei einer Einfuhranmeldung muss die 11-stellige Zolltarifnummer, bei der Ausfuhranmeldung die 8-stellige Warennummer angegeben werden.
Der passende HS-Code bzw. die korrekte Zolltarifnummer ist nicht nur für die reibungslose Zollabwicklung, einen schnellen Versand und die Vermeidung von Zusatzkosten und Zöllen wichtig. Zum Beispiel orientieren sich auch Präferenzregelungen zur Einfuhr und Ausfuhr an der richtigen Zolltarif- bzw. Warennummern.
Tipp: Vorsicht bei der Recherche in Online-Portalen, denn die Zuordnungen sind nicht immer ganz eindeutig. Hilfreich ist auch die Datenbank für verbindliche Einreihungen der EU-Kommission EVZTA. Dort kann man in bereits erteilten Auskünften der Zollverwaltung prüfen, ob man eine ähnliche Ware findet.
Weitere Informationen zum Aufbau und zur korrekten Bestimmung von Waren- und Zolltarifnummer finden Sie hier:
3. (Wann) ändern sich Zolltarifnummern?
HS Codes, Warennummern und damit auch Zolltarifnummern ändern sich in jährlich und im 5-Jahres-Rythmus:
Die stets aktuellsten Informationen, Links und Tipps zu den Überarbeitungen und Änderungen finden Sie in diesem Artikel:
4. Stammdaten als Grundlage
Gut gepflegte Stammdaten, egal ob Warenbeschreibungen, CAS-Nummern, Informationen zum Ursprungsland oder dem präferenziellen Ursprung, erleichtern das Tarifieren und Klassifizieren – eine Tatsache, die leider immer noch deutlich unterschätzt wird. Auch für den effizienten Einsatz von KI und maschinellem Lernen ist eine solide Datenbasis unverzichtbare Grundlage: Individuelle Kundendaten liefern die Basis für die Arbeit der Software.
Tipp: In Product Classification finden alle zollrelevanten Stammdaten ihren Platz. Übersichtlich und leicht zu pflegen.
In seiner Analyse bricht Uli Lison, Experte für Außenwirtschaft und Mitglied der Geschäftsleitung bei AEB, eine Lanze für ein gutes Stammdatenmanagement:
5. Künstliche Intelligenz und Machine Learning
Künstliche Intelligenz hilft beim Tarifieren und Klassifizieren - und das Ganze schneller und sicherer. Möglich ist das, weil die dahinterliegende Technologie durch Daten und Wiederholung lernt. Maschinelles Lernen erkennt die Muster in Datensätzen und generiert mit Hilfe von Algorithmen eigenständig Lösungen. Künstliches Wissen entsteht durch Erfahrung und Wiederholung.
Die neueste Technologie im Hintergrund: Deep Learning. Im Fokus: künstliche neuronale Netze.
Das Zoll-Team von OTTO tarifiert bereits mit Künstlicher Intelligenz - im Podcast und im Gespräch schildern die Verantwortlichen, wie KI und gute Datenqualität das Leben leichter machen.
Daniel Schüler ist AEB-Experte für KI und Machine Learning. Im Interview erklärt er, wie Künstliche Intelligenz (nicht nur) beim Tarifieren und Klassifizieren hilft.