Begleiten statt managen: Die Rolle Co bei AEB
Raum für Entwicklung

Begleiten statt managen: Die Rolle Co bei AEB

Entwicklung braucht Aufmerksamkeit, den passenden Raum und Menschen, die diesen Prozess bewusst begleiten. Doch wie gelingt dieses Miteinander ohne klassische Verantwortung “von oben“? Genau hier setzt die Rolle Co an. Vier Co bei AEB haben uns erzählt, wie sie Entwicklung begleiten.

Menschen können und wollen sich entwickeln, dazu lernen, sich ausprobieren – aus sich selbst heraus. Die eigenen Talente und Fähigkeiten weiterzuentwickeln, sich stets zu verbessern und zu wachsen, ist Teil der eigenen Verantwortung. 

Um das zu begleiten, haben wir einen Rahmen geschaffen, der sich von anderen Unternehmen unterscheidet: Die Rolle Co.

Für den Start bei AEB bekommt jede Person eine*n sogenannten "Co" zur Seite gestellt. Co sind keine Vorgesetzten. Sie sind Begleiter*innen, Mentor*innen und Sparringspartner*innen in einem. Eben das, was die Person gerade braucht. Co stehen zur Seite, wenn es um fachliche und persönliche Entwicklung geht. Wenn jemand über Ziele, Möglichkeiten, Herausforderungen sprechen will und muss. Gemeinsam wird reflektiert, wo jemand gerade steht und wie der Weg aussehen kann.

„Als Unternehmen müssen wir immer in Bewegung bleiben, damit wir erfolgreich sind. Dazu brauchen wir Menschen, die entwicklungsbereit sind.“

– Oli

Von „Mitarbeiterverantwortlichen“ zu Co

„Als ich angefangen habe, hieß die Rolle noch ‚Mitarbeiterverantwortliche‘. Das klang so, als wäre ich verantwortlich für den Mitarbeiter“, erinnert sich Claas. Deshalb wurde die Rolle bewusst neu gedacht und definiert.

Der Begriff "Co" kann für vieles stehen: „Coach“, „Colleague“, „Companion“. Und es ist mehr als nur ein neuer Name. Es ist ein bewusstes Umdenken. Weg von Verantwortung für andere – hin zu einer individuellen Begleitung auf Augenhöhe. Claas findet: „Das passt viel besser. Es geht darum, zu begleiten und gleichzeitig Wege aufzuzeigen.“ Oli ergänzt: „Und darum, wie du dich in deiner Eigenverantwortung entwickelst.

„Für mich ist die Aufgabe, wirklich eine Begleiterin zu sein – beiseitezustehen, Vertrauen zu schaffen und moderierte Selbstreflexion anzustoßen.“

– Vivienne

Der Schlüssel dafür ist Dialog. Das Besondere: Co-Gespräche finden so statt, wie es für die Mitarbeitenden passt – spontan zwischendurch, regelmäßig oder auch mal intensiver mit Abstand zum Arbeitsalltag. Manchmal reicht ein kurzes Gespräch, manchmal braucht es Zeit, Ruhe und Raum für neue Perspektiven.

Auch kritisches Feedback gehört dazu. „Co sind kritische Freunde. Manchmal braucht es auch konstruktive Kritik, die Entwicklung erst möglich macht.“ sagt Lee. Damit das gelingt, braucht es eine stabile Vertrauensbasis. Vivienne ergänzt: „Es ist ein sehr privater Raum, den ich da versuche zu schaffen. Nur wenn Vertrauen da ist, können die Themen offen auf den Tisch.“ Und das Wichtigste: Mitarbeitende entscheiden selbst, wer sie als Co begleitet. Wenn die Chemie nicht passt, ist ein Wechsel jederzeit möglich.

Kein Karriereschritt, sondern eine Disziplin

Die Rolle Co zu bekommen bedeutet nicht, eine Karrierestufe zu erklimmen. „Viele denken: Ah, Co, das ist ein Karriereschritt. Aber das ist eigentlich falsch“, erklärt Oli. „Co sein ist eine Disziplin. Das kann man oder man kann es nicht. Es muss auch nicht jeder können, aber jeder Mensch hat eine*n gute*n Co verdient, damit er sich entwickelt kann. Und deswegen legen wir sehr viel Wert drauf, dass die Menschen, die diese Rolle übernehmen, das Handwerkszeug, die Fähigkeit und die Skills haben.“

Co sind tief mit AEB verbunden, leben die Werte und bringen Empathie, eine feine Wahrnehmung und Kommunikationsstärke mit. Sie spiegeln, ermutigen, konfrontieren und eröffnen neue Perspektiven. Und sie nehmen sich bewusst Zeit dafür.

Die Rolle bringt Chancen – für beide Seiten. „Man kriegt tiefere Einblicke ins Unternehmen und entwickelt sich selbst weiter“, sagt Claas. Für die jeweiligen Mitarbeitenden bedeutet sie echte Unterstützung bei der eigenen Entwicklung.

„Der schönste Moment ist, wenn du siehst, wie jemand ein Aha-Erlebnis hat. Dieser Moment, wenn die Augen aufleuchten.“

– Lee

Entwicklung als gemeinsame Aufgabe

Die Rolle Co zeigt, wie bei AEB Entwicklung gelebt wird: nicht als Verantwortung „von oben“, sondern als Begleitung auf Augenhöhe. Entwicklung ist keine Einbahnstraße. Sie entsteht im Dialog – durch Feedback, Reflexion und Räume, in denen jede*r wachsen kann. „Es ist wertvoll, immer wieder Räume zu öffnen und Menschen darin zu begleiten. Dann kann Entwicklung passieren“, sagt Oli.

Klar ist: Die Rolle Co ist nie abgeschlossen. Sie entwickelt sich weiter – so wie die Kolleg*innen und Kultur bei AEB.