Wie Adient seine internationalen Zollprozesse digitalisiert
In vier Schritten zur hybriden, internationalen Plattform für Einfuhr, Ausfuhr und Broker Management.
In vier Schritten zur hybriden, internationalen Plattform für Einfuhr, Ausfuhr und Broker Management.
Adient liefert jährlich Autositze für 19 Millionen Fahrzeuge just-in-time an Kunden weltweit. Der Autozulieferer ist heute Teil der Lieferketten aller großen PKW- und LKW-Hersteller und dominierender Akteur in der Branche.
Wie das geht? Mit einer extremen Kunden- und Serviceorientierung. Dank mehr als 200 strategisch günstig platzierten Fertigungs- und Montageanlagen rund um den Globus ist Adient immer ganz in der Nähe seiner Kunden. Ein Sitz von Adient im EMEA-Raum ist selten ein Export – auch wenn die Bestandteile der Lieferung aus der ganzen Welt kommen. Der kritische Erfolgsfaktor: eine reibungslose Versorgung der Produktionsstandorte. Die Voraussetzung: reibungslose Außenhandelsprozesse.
Früher allerdings waren die Zollprozesse in der EMEA-Region bei Adient weitestgehend dezentral organisiert. Jedes Werk war selbst verantwortlich. Insgesamt waren für den Sitzhersteller über 80 Broker in Sachen Zoll tätig – und direkt oder indirekt mehr als 150 Bevollmächtigte.
„All diese Dienstleister waren nicht in die IT-Systeme von Adient integriert. Stattdessen erfolgten Beauftragung und Kommunikation via E-Mails und Anhänge. Die darin enthaltenen Informationen mussten die Broker und Dienstleister immer erneut manuell in ihren IT-Systeme erfassen“, schildert Stephanie Schober, Senior Customs Specialist und Projektleiterin bei Adient.
Neben fehleranfälligen Prozessen verursachte der manuelle Datenaustausch hohe Kosten. Außerdem fehlte ein zentraler Überblick über die Zollaktivitäten – und die entsprechenden Daten.
Die Vision des Adient-Teams für das neue Zollmanagement: Seamless customs and efficient trade compliance – in a digital age. Das Ziel: durch Digitalisierung und Automatisierung nahtlose und effiziente Außenhandelsprozesse zu schaffen.
Diese Vision beeindruckte auch Uwe Henning, International Business Development Director bei AEB. Auch seiner Ansicht nach sollten digitale Lösungen im Zollmanagement nutzerfreundlich sein, Kosten senken und Transparenz schaffen.
„Auf Basis unserer Standardlösungen Import Filing, Export Filing und Customs Broker Integration haben wir für Adient eine hybride Zollplattform konzipiert. Über diese läuft sowohl die direkte Kommunikation mit den Zollbehörden im Direct Filing als auch die Kommunikation mit den Zollbrokern für die indirekte Zollanmeldung“, erklärt Uwe Henning.
Für die Einfuhr nach Deutschland nutzt Adient AEB Import Filing für ATLAS, für die Ausfuhr Export Filing, in anderen Ländern kommt Customs Broker Integration zum Einsatz, eine Lösung für die automatisierte Kommunikation mit Zollbrokern . Wird Adient in einem weiteren Markt tätig, lässt sich das entsprechende Land entweder über Direct Filing oder über Customs Broker Integration ganz leicht in die AEB-Plattform integrieren.
So kann der Automobilzulieferer praktisch auf Knopfdruck Services von Zollbrokern nutzen, die am AEB Trusted Broker Partnerprogramm teilnehmen, ohne viel Zeit in Recherche, Qualitätsprüfungen, Vertragsverhandlungen und IT-Anbindung zu investieren. „Diese Dienstleister haben wir auf wesentliche Qualitätsmerkmale überprüft und bereits an unsere Lösungen angebunden“, sagt Uwe Henning. Die Broker zeichnen sich unter anderem durch technische Kompetenzen, finanzielle Stabilität, Mehrsprachigkeit und einen guten Ruf bei den jeweiligen nationalen Zollbehörden aus.
„Zugeschnitten auf ihre Ziele Effizienz und Transparenz haben wir für Adient eine hybride Lösung geschaffen, die Direct Filing und eine nahtlose Zusammenarbeit mit Zollbrokern in einer integrierten Plattform vereint.“
Uwe Henning, AEB SE
Mit Hilfe der AEB-Software konnte der Sitzhersteller so in zahlreichen Ländern die Kosten und Broker-Gebühren reduzieren. Und noch wichtiger: Alle Daten der Zollanmeldungen sind jetzt in einer Plattform vorhanden. Das steigert die Performance und minimiert Risiken. So liefert beispielsweise ein Dashboard volle Transparenz für jede Warenbewegung. Tritt an einer beliebigen Grenze ein Zollproblem auf, wird Adient sofort benachrichtigt. Und kann darüber hinaus mit der Datenbasis fundierte Analysen erstellen, Muster für eine vorausschauende Planung erkennen – und letztendlich bessere Entscheidungen treffen.