Risikomanagement mit AEB-Software und Dow Jones Content

Die „Affiliates Rule“ ist eine „interim final rule“ (vorläufig finale) Regelung des US Bureau of Industry and Security (BIS), die am 29. September 2025 in Kraft getreten ist. Sie wurde am 10. November 2025 ausgesetzt und wird am 10. November 2026 wieder in das Gesetz aufgenommen.

Diese Regelung ist auch als „BIS 50%-Rule“ bekannt und stellt eine erhebliche Erweiterung der US-Exportkontrollbeschränkungen dar. Sie gilt für Unternehmen, die sich zu 50% oder mehr (direkt, indirekt oder aggregiert) im Besitz von Entitäten befinden, die auf der Entity List (EL) oder der Military End-User (MEU) List aufgeführt sind oder von bestimmten Parteien, die als „Specially Designated Nationals“ (SDN) bezeichnet werden.

Die BIS 50%-Rule lehnt sich an die seit langem bestehenden OFAC 50%-Rule an, die für Unternehmen gilt, die im Besitz von Personen sind, die auf der SDN-Liste stehen. Darüber hinaus wird eine signifikante Minderheitsbeteiligung durch ein BIS-gelistetes Unternehmen nun als ein Warnhinweis („Red Flag“) angesehen, der erhöhte Sorgfaltspflichten mit sich bringt.

Die BIS Affiliates Rule erweitert die Compliance-Verpflichtungen für Ausführer auf der ganzen Welt erheblich und stellt sie vor die große Herausforderung:

• festzustellen, ob Geschäftspartner sich im Besitz von BIS-gelisteten Unternehmen befinden
• zu erkennen, ob aggregierte Besitzverhältnisse durch mehrere BIS-gelistete Unternehmen vorliegen
• Fälle mit Minderheitsbeteiligungen zu identifizieren, die weitere Due-Diligence-Maßnahmen erfordern

Die AEB-Software Compliance Screening – einschließlich der Dow Jones Datenpakete Sanctions Control & Ownership, Trade Restricted Associated Entities und Military End User Associated Entities – bietet umfassende Transparenz über die Eigentumsverhältnisse von Unternehmen durch zuverlässige, aktuelle Daten und ermöglicht es Ausführern, eine automatisierte, umfassende Due-Diligence-Prüfung durchzuführen, um die neuen Anforderungen der BIS 50%-Rule effizient zu erfüllen.

Sanktionen der Europäischen Union und des Vereinigtes Königreichs gelten auch für Firmen und Organisationen, die sich im Mehrheitseigentum einer sanktionierten Entität befinden oder von einer solchen kontrolliert werden. US-Richtlinien gemäß der OFAC 50%-Rule greifen bei 50% oder mehr Eigentum einer oder mehrerer sanktionierter Entitäten.

Konkret bedeutet dies, dass Geschäfte mit nicht direkt sanktionierten Unternehmen verboten sein können, wenn diese im Besitz oder unter Kontrolle von sanktionierten Entitäten stehen. Dies bezeichnet man als mittelbares Bereitstellungsverbot – im Gegensatz dazu stehen die unmittelbaren Bereitstellungsverbote, die den Geschäftsverkehr mit direkt sanktionierten Parteien einschränken und bei denen eine direkte Sanktionslistenprüfung möglich ist.

Die Schwierigkeit bei der Beachtung mittelbarer Bereitstellungsverbote liegt unter anderem darin, dass Behörden keine offiziellen Listen zur Verfügung stellen, die eine direkte Prüfung ermöglichen. Um sich über die Eigentumsstrukturen von Firmen und Organisationen zu informieren, betreiben Unternehmen ohne Automatisierung oft manuelle Recherche in Handelsregistern. Dabei handelt es sich um einen sehr zeitaufwändigen Compliance-Prozess mit hoher Fehlerquote.

Die AEB-Software Compliance Screening mit SCO-Content von Dow Jones hilft Unternehmen dabei, der Herausforderung rund um mittelbare Bereitstellungsverbote gerecht zu werden – schnell und automatisiert – ohne unnötige Ressourcen für Trade Compliance aufzuwenden.

Politisch exponierte Personen, oder kurz PEP, sind typischerweise Personen, die ein öffentliches Amt innehaben oder ein solches in einem bestimmten vergangenen Zeitrahmen ausgeübt haben. Dies beinhaltet zum Beispiel Staats- und Regierungschefs, Minister, Parlamentsmitglieder, Führungsmitglieder oberster Gerichte und staatlicher Behörden, Botschafter und Leiter staatlicher Unternehmen – sowie Menschen im unmittelbaren Umfeld solcher Personen inklusive Lebenspartner, Kinder, Eltern und Geschwister.

Aufgrund der Tragweite ihrer Ämter, sind politisch exponierte Personen einem größeren Risiko ausgesetzt in strafrechtlich relevante Aktivitäten verwickelt zu werden – zum Beispiel Bestechung, Geldwäsche und Korruption. Geschäftsaktivitäten mit solchen PEP, national oder international, unterliegen somit auch einem erhöhten Risiko.

Ähnlich wie bei den mittelbaren Bereitstellungsverboten, werden auch im Bereich PEP keine offiziellen Listen von staatlichen Behörden veröffentlicht, die eine direkte Prüfung ermöglichen. Hier kommt die PEP-Liste des führenden Content-Anbieters Dow Jones ins Spiel – verfügbar in der AEB-Software Compliance Screening in den Dow Jones Datenpaketen Watchlist und Trifecta. Voll integriert und automatisiert ist so eine PEP-Prüfung Ihrer Geschäftspartner einfach möglich.

Personen von besonderem Interesse, oder kurz SIP, beschreiben in diesem Kontext Individuen, die aufgrund krimineller Vorgeschichte ein erhöhtes Risiko für Geschäftspartner darstellen. Wie auch bei politisch exponierten Personen (PEP), steht Unternehmen im Bereich SIP ebenfalls keine Liste zur direkten Prüfung von offizieller Seite zur Verfügung.

Mit Hilfe von lizenzierten Factiva-Publikationen betreiben Dow Jones Research-Spezialisten Nachforschungen über Personen von besonderem Interesse (SIP), um Unternehmen in diesem Bereich bei der Risikominimierung ihrer Geschäftsaktivitäten zu unterstützen,. Diese Research bezieht sich konkret auf Individuen, die formal beschuldigt, festgenommen oder schuldig gesprochen wurden für schwere Verbrechen in den folgenden sechs Kategorien: 

1. Korruption
2. Finanzverbrechen
3. Schmuggel
4. Organisiertes Verbrechen
5. Terror
6. Steuerdelikt

Informationen zu SIP-Individuen, die in diese Kategorien fallen, werden von Dow Jones Research Spezialisten beobachtet und zusammengetragen. Diese SIP-Daten von Dow Jones beinhalten Kurzprofile mit einem Überblick über den jeweiligen Fall sowie den inhaltlichen Details der verwendeten Factiva-Artikel. Unternehmen, die umfassendes Risikomanagement inklusive SIP-Prüfungen automatisiert betreiben möchten, können dies bequem mit der AEB-Software Compliance Screening und dem Dow Jones Content-Paket Watchlist vornehmen.

Der Begriff „Adverse Media Entities“ beschreibt in diesem Kontext Unternehmen, über die in den Medien negative Berichterstattung vorliegt – zum Beispiel in den Bereichen Compliance, Wettbewerb, Finanzen, Umwelt, Produktion, Soziales und Arbeitsrecht. Unterschiedliche Quellen werden für solche Berichte genutzt, unter anderem Zeitungen, Fernsehsender, Soziale Medien, Online-Foren, und viele mehr.

Die Beobachtung negativer Berichterstattung zu Geschäftspartnern wird eingesetzt, um Warnsignale und Compliance-Risiken frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls notwendige Maßnahmen zum Schutz des eigenen Unternehmens vor Reputationsschäden und weiteren Konsequenzen rechtzeitig einleiten zu können.

Mit dem umfassenden Content aus dem Dow Jones Datenpaket Trifecta ist auch eine Geschäftspartnerprüfung gegen Listen mit Adverse Media Entities voll automatisiert und integriert in der AEB-Software Compliance Screening möglich.

Der Begriff „State-Owned Companies“ umfasst Unternehmen, die teilweise oder vollständig im Besitz oder unter Kontrolle von staatlichen Regierungen stehen. Sie sind in der Regel staatlich gegründet, um kommerzielle Tätigkeiten auszuüben und für bestimmte Aktivitäten zugelassen. Solche Unternehmen unterliegen erhöhten Risiken aufgrund ihrer engen Verbindung zu politisch exponierten Personen (PEP) sowie Vorkommen in risikoreichen Industriesektoren (z.B. Rohstoffförderung) und politisch instabilen Regionen.

Geschäftsaktivitäten mit solchen Organisationen erhöhen das Trade Compliance-Risiko für Unternehmen – vor allem in den Bereichen Bestechung und Korruption.

Die dedizierte Liste für „State-Owned Companies“ von Dow Jones umfasst aggregierte Staatsbesitzanteile, staatliche Stimmrechtskontrollen und staatliche Kontrolle von Vorständen. Automatisierte Prüfungen sind bequem möglich mit der AEB-Software Compliance Screening und dem Dow Jones Content-Paket Trifecta, um Unternehmen bei der Einhaltung globaler Vorschriften zu Anti-Bribery und Anti-Corruption zu unterstützen.