KWS investiert erfolgreich in die Transportlogistik und etabliert mit dem Carrier Management Portal auf Basis der AEB-Software neue Maßstäbe in der IT-Integration von Transportdienstleistern.
Die weltweite Nachfrage nach Saatgut von KWS erfordert eine flexible und effiziente Lieferkette, denn die Kunden des Unternehmens stellen höchste Anforderungen an die Lieferperformance. Die Besonderheit liegt nicht nur in der Vielfalt des Saatguts, sondern auch in den unterschiedlichen Supply Chains – die je nach Saatgut teilweise zentral, teilweise dezentral organisiert sind.
Doch nicht nur die differenzierten Supply Chains waren für die KWS-Logistiker eine Herausforderung, sondern auch die Systemlandschaft. Kundenaufträge gehen über das SAP®-System, das Lagerverwaltungssystem der Züchter, ein Online-Händlerportal und auch manuell ein. Eine Zusammenfassung zu Transportaufträgen in einem zentralen System und eine IT-basierte Kommunikation mit den Transportdienstleistern gab es – bis auf die Kooperation mit einem Spediteur – bisher nicht.
Der Lösungsansatz von KWS: Aufbau eines Carrier Management Portals (CMP), welches die Datenströme zwischen den KWS-Systemen und den einzelnen Transportdienstleistern bündeln und standardisieren sollte. Die Transportaufträge werden aus dem CMP an den jeweiligen Transportdienstleister gemeldet. Dieser ist verpflichtet, die Waren innerhalb der vereinbarten Dispositionszeit bei KWS abzuholen.
Ist die Abholung erledigt, übermittelt der Transporteur eine entsprechende Statusmeldung an das CMP. Geht bis zum Ende der Dispositionszeit keine Abholungsmeldung in dem Portal ein, erstellt es automatisch eine Warnmeldung, die sowohl an den Disponenten des Dienstleisters als auch an KWS übermittelt wird. Beide Seiten haben dann Zeit, die Ursachen für die verspätete Abholung zu klären und frühzeitig Gegenmaßnahmen zu treffen, um zu verhindern, dass sich auch die Anlieferung beim Kunden verspätet.
Der Kunde erhält ebenfalls automatisch ein Avis, das ihm den Zeitpunkt der Anlieferung anzeigt. Wird die Ware beim Kunden angeliefert, macht der Transportdienstleister eine Zustellmeldung. Liegt bis zum avisierten Lieferzeitpunkt keine Zustellmeldung vor, erstellt das CMP automatisiert einen Verspätungs-Alert, der wiederum an KWS und den Disponenten des Transportdienstleisters geht.
„Wir haben unsere Transportprozesse standardisiert und optimiert. Dabei haben wir Medienbrüche mit unseren internen Systemen vermieden“, fasst Römmert zusammen. Das übergreifende Track & Trace sowohl für Speditionen als auch für KEP-Dienste hat die Transparenz in der internationalen Supply Chain deutlich verbessert. KWS kann jetzt für jeden Carrier Dispositions- und Transportzeiten messen und ermitteln, ob sie den vertraglichen Vereinbarungen entsprechen.
Das Unternehmen setzt darüber hinaus die Informationen für den Aufbau von transportbezogenen Key Performance Indicators (KPI) ein, die Basis für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) sind. Bereits jetzt gelten die Lieferzeiten von KWS bei den Kunden als Benchmark. Ein weiterer Nutzen: Die Zustellmeldungen können bei Lieferungen ins EU-Ausland als umsatzsteuerlicher Nachweis zur Bestätigung des Gelangens genutzt werden.
Die Investition in das TMS mit einem integrierten Carrier Management Portal hat sich für KWS innerhalb eines Jahres amortisiert. Die gesunkenen Prozesskosten in der Transportabwicklung und der reduzierte IT-Aufwand bestätigen den wirtschaftlichen Erfolg des Projekts. Durch die Eliminierung mehrerer Schnittstellen konnte die Effizienz erheblich gesteigert werden, was zu einer deutlich wirtschaftlicheren Arbeitsweise führt.
Andreas Römmert, Logistikleiter, KWS
Der Saatgutspezialist KWS mit Sitz in Einbeck, Niedersachsen, ist weltweit führend in der Pflanzenzüchtung. Das Unternehmen zeichnet sich durch die Entwicklung innovativer Saatgutsorten aus, um globale Herausforderungen in der Landwirtschaft zu bewältigen. Mit einem breiten Sortiment und Fokus auf Forschung trägt KWS maßgeblich zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität bei.