Vöpel benennt negative Auswirkungen von Protektionismus und Brexit
INTERVIEW

Vöpel benennt negative Auswirkungen von Protektionismus und Brexit

Prof. Henning Vöpel vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts, schildert die Auswirkungen von Digitalisierung, Protektionismus und Brexit auf die Wirtschaft.

Die Weltwirtschaft ist im Wandel. Digitalisierung, Handelshemmnisse und der bevorstehende Brexit haben massiven Einfluss auf die internationalen Lieferketten. „Wir sehen die Rückkehr von Zöllen als Mittel des Protektionismus“, sagt Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor und Geschäftsführer des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), im Interview. „Die Gefahr eines Handelskrieges besteht, der – so zeigt es die Geschichte – nur Verlierer kennt.“



Zudem haben nicht-tarifäre Handelshemmnisse in den letzten Jahren zugenommen. So seien etwa Standards und Normen eingeführt worden, um unter anderem die eigene Wirtschaft zu schützen. Für die Unternehmen gibt es wenige Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten. Zwar können durch bilaterale Beziehungen Verabredungen und Kooperationen getroffen werden, um diese Handelshemmnisse abzuschwächen. „Prinzipiell steigen aber die Handelskosten und es wird schwieriger, in internationalen Handelsbeziehungen Fuß zu fassen“, meint Prof. Vöpel. 

Brexit wird britische Wirtschaft härter treffen

Schwierigkeiten wird den Unternehmen auch der EU-Austritt Großbritanniens bereiten. „Der Brexit beschäftigt die europäischen Unternehmen sehr stark. Wir müssen aber davon ausgehen, dass die makroökonomischen Effekte eher auf Seiten Großbritanniens sein werden“, sagt Prof. Vöpel. Die britische Wirtschaft wird bei einem unkontrollierten Brexit massiv betroffen sein. 

Gefragt: Agil und digital unterwegs sein

Als „technologische Revolution“ sieht Prof. Vöpel die Digitalisierung. Durch diese werde die alte industrielle Ordnung durch eine neue digitale Ordnung abgelöst, die vor allem auf Daten basiert. Um hier erfolgreich zu sein, ist es ganz wichtig, dass Unternehmen sich agil machen, also schnell reagieren können. „Denn Innovationszyklen verkürzen sich extrem.“ Agilität sei eines der zentralen Handlungsfelder und ist die Grundvoraussetzung, um die neue Geschwindigkeit mitmachen zu können. Und um letztendlich erfolgreich zu sein. 

Das ganze Interview mit Prof. Vöpel können Sie hier als Video ansehen.